Platz 2 reichte für den Einzug ins Nationalteam der Armbrustschützen
Jolanda Prinz mit ihrem Sportgerät, der Armbrust. (April 2021)
Reut. Bei der kürzlich in München-Hochbrück stattfindenden Sichtung für den Nationalkader der Armbrustschützen nahm Jolanda Prinz in der Klasse U23 erfolgreich teil.
Hauptsächlich ist das Luftgewehrschießen ihr Hobby, aber vor etwa 2 Jahren entdeckte sie auch ihre Liebe zum Kleinkaliber- und Armbrustschießen. Im Gegensatz zum Luftgewehrschießen mit Druckluftkartuschen wird der Bogen der Armbrust mittels eines Spannhebels durch Muskelkraft auf Zug gebracht. Geschossen wird mit einem Gewindebolzen auf Papierscheiben in 10 Meter Entfernung, die auf einem Bleiblock befestigt werden. Nach jedem Schuss wird der Bolzen aus dem Blei hinter der Zielscheibe herausgedreht und wiederverwendet. Nach Platz 3 bei den Bayerischen- und Platz 7 bei den Deutschen Meisterschaften 2019 erhielt Jolanda Prinz bereits für das Frühjahr 2020 eine Einladung zum Nationalkadersichtungsschießen in Frankfurt am Main. Leider musste dieses mit drei Wettkämpfen an zwei Tagen geplante Event wegen der Coronapandemie verschoben werden. Aufgrund des immer noch andauernden Infektionsgeschehens wurde der Wettkampf heuer kurzerhand nach München (Olympia-Schießanlage Hochbrück) mit nur 2 Wertungsdurchgängen verlegt. Da Jolanda Prinz wegen des Lockdowns nur unter erschwerten Bedingungen trainieren konnte, startete die Vorbereitung zur Sichtung erst zwei bis drei Wochen vor dem Wettkampf. Teilnahmevoraussetzung war ein negativer Coronatest sowie ein ausgefüllter Fragebogen zur Einlasskontrolle auf die Schießanlage in der Landeshauptstadt. Anschließend wurden Ausweise verteilt, mit denen sich die Sportler auf dem Gelände frei bewegen konnten. Corona hinterließ trotzdem seine Spuren, denn fast die Hälfte der Eingeladenen sagte die Sichtung bereits im Vorfeld ab, erschien nicht zum Wettkampf. Nach der Begrüßung startete der erste Schießdurchgang nach den Wettkampfregeln der Internationalen Armbrustschützen Union. Dabei hatte man für 40 Schuss einschließlich Probeschüsse 90 Minuten Zeit. Mit 385 von 400 möglichen Ringen lag Jolanda Prinz zunächst auf dem ersten Platz. Nach einer Pause ging es mit dem zweiten Durchgang weiter, bei dem Jolanda Prinz 374 Ringe erreichte. Damit sicherte sie sich den zweiten Platz in der Gesamtwertung der Junioren und kam in den Nationalkader. Ob die für Mai geplante Qualifikation für die WM in Lettland stattfinden kann, ist derzeit jedoch noch ungewiss.
Indes: Neben den drei aktuellen Bayernkader-Schützinnen Lena Waldhör, Sarah Grubmüller und Anna Hölzlwimmer befindet sich nun auch Jolanda Prinz in guter Gesellschaft der Talentschmiede der Buchbergschützen Reut.